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Siegburg (D): Models and pure Rock’n‘Roll
Das ‚Kubana‘ in Siegburg ist ein nicht allzu grosser Club mit enorm viel Charme, einem Shredder im Klo und einem frenetischen Publikum. Meine Manager Andreas und Lucky, die als Konzert-Agentur ‚Lucky Bob‘ auch für die gesamte Tour verantwortlich zeichnete, waren da und wir hielten praktischerweise eine kurze Strategie-Sitzung ab. Und da erfuhren wir erst, wie sehr uns Nazareth mochten: Pete habe bestellen lassen, dass wir von nun an „whenever and wherever“ als ihre Special Guests willkommen seien. Mehr noch: Alle Termine seien solange gesperrt, bis wir uns entschieden hätten. Meine fresse, das war sowas wie der schottische Ritterschlag, der zumindest meines Wissens in den letzten zehn Jahren allein der Band „Tri Statew Corner“ vorbehalten war. Eine motivierende Message, fünf Minuten vor dem Auftritt!... In Siegburg erlebten wir einen absoluten Höhepunkt: Der Club war mit über 400 Besucherinnen und Besucher rammelvoll und ausverkauft und die Stimmung war bereits auf dem Siedepunkt, als wir als Vorband die Bühne betraten. Wenn gleich zu Beginn soviel vom Publikum zurückkommt, kann man fast nichts falsch machen. Unser Set knallte den Leuten mit voller Wucht um die Ohren und Zach, Rudolf und ich übten uns im kräftigen Posing, selbstverständlich nicht ohne die nötige Selbstironie draufzupacken. Erst am Ende des Abends sahen wir, dass im Kubana wahrscheinlich ein treffen der bestaussehenden deutschen Frauen stattfand und wir Rudi und ich begannen zu ahnen, was die US-Gis nach dem Krieg wohl meinten, als sie von den „Fräulein Wunder“ sprachen. Jemand war sogar aus Burscheid gekommen, um uns nochmals zu sehen und auch der Verkauf von Album und Merch waren nahezu rekordverdächtig. Kaiser Octavianus Augustus soll auf seinem Totenbett gesagt haben, er habe seine Rolle gut gespielt. Nun, an diesem Abend hatten auch wir unsere Rollen als „Ceremony Men“ offenbar ganz anständig ausgefüllt… Nachdem das Kubana geschlossen wurde, dislozierten wir in die Hotelbar des „Oktopus“; eine ziemlich bizarre Angelegenheit, vor allem wegen der Brasilianerin Viviane, die ebenso spitz wie besoffen war und uns allen allmählich gründlich auf den Zeiger ging, was aber der allgemeinen Stimmung keinen Abbruch tat. Wie hätte das sein können? Wir waren mit der Rocklegende Nazareth auf Tour und wir verstanden uns darüber hinaus auch noch so, als hätten wir bereiots im Sandkasten zusammen gespielt, und das Publikum mochte unseren brachialen, gradlinigen Rock’n’Roll. Und Naz mochten ihn auch. Mal ehrlich: Was wollte man mehr? Jemand auf Facebook hatte auf einem meiner Posts zur Griechenland-Krise reagiert: Eine ‚Bettina‘ aus Deutschland schrieb: „Wo hast du denn das her, dass wir Deutschen so denken? Ich bekomme das sehr anders mit. Klar, es gibt die Dummköpfe, aber die gibt es immer. Wir wissen, dass wir verarscht werden. Und wir wissen, dass die Medien überwiegend gekauft sind. Nicht jeder schreibt seine Meinung ins Internet, erst recht nicht die ältere Generation, die ganz andere Zeiten erlebt hat und vorsichtig ist - wir kriegen nämlich sehr wohl mit, dass es keine Datensicherheit gibt. Nach noch immer geltendem Recht können die Amerikaner hier alles sofort enteignen. Da der Ami Frau Merkel fest im Griff hat, wird es mich nicht wundern, wenn die 2015 und 2016 in Griechenland nun privatisierten Flughäfen indirekt den Amis gehören. Die stehen nämlich total auf Griechenland… strategisch…“ Ob er wohl recht hatte, der gute Mark Twain, als er einmal sagte: I Can’t believe all trouble you make |
AuthorLuke Gasser Archives
April 2018
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